Warum ein Bauernhaus von 1840?

„Wollt ihr euch das Haus wirklich kaufen?“,  „Also ich habe ehrlich gesagt Bauchschmerzen bei der ganzen Sache!“, „So eine Bruchbude kann man ja nur noch abreißen!“, „Habt ihr euch das richtig überlegt? Ihr habt dann nur noch Arbeit und keinerlei Freizeit mehr!“. Alle diese Sätze kamen uns entgegen als wir unsere Idee, ein altes Bauernhaus zu kaufen und dieses zu sanieren, mit unseren Familien und Freunden teilten.

Wir verstehen natürlich die Bedenken unserer Familien und Freunde. Der Kauf eines alten Bauernhauses oder Hauses, welches seit einigen Jahren leer steht und nicht mehr bewohnbar sowie intakt ist, birgt Risiken. Die ein oder andere unangenehme Überraschung wird sicherlich auch uns bei der Sanierung des Hauses begegnen, dessen muss man sich bewusst sein.

Aber warum kein nagelneues Wohnhaus am Stadtrand?

Vor ca. zwei Jahren waren wir uns einig, dass wir später mal aufs Land ziehen wollen. Wir lieben die Ruhe, die angenehme Landluft, die Nähe zur Natur und die dörfliche Gemeinschaft.

Ein neu gebautes Haus hat für uns persönlich keinen besonderen Reiz. Alles wirkt geradlinig und clean. Ein altes Bauernhaus steckt hingegen voller Geschichte. Immerhin hat das Haus zwei Weltkriege erlebt, gute sowie schlechte Zeiten überstanden. Unser Bauernhaus ist ein sogenanntes Wohnstallhaus, da sich im Erdgeschoss neben den Wohneinheiten im Haus auch der Stall befand. Auch die Bauweise finden wir sehr interessant. Das Erdgeschoss wurde ausschließlich mit Bruch- und Feldsteinen erbaut und diese Wände weisen eine Wandstärke bis 80 cm auf. Das Obergeschoss wurden mit Ziegelsteine gebaut. Es bleibt aber noch spannenden, ob sich ein Fachwerk darunter befindet.

Auf unserem Grundstück gibt es neben dem Haupthaus noch ein Neben- bzw. Hinterhaus und eine massiv gebaute Scheune. Die Anordnung der Gebäude erinnert an einen kleinen Dreiseitenhof. Es gibt viele Ecken und Winkel zu entdecken, die uns ein neu gebautes Haus nicht bieten könnte.

Ein weiterer Punkt ist, dass ein bereits bebautes Grundstück schon einen gewissen Baumbestand hat und dem Grundstück einen gewissen Charakter verleiht. Grundstücke auf den ein neues Haus gebaut wird, sind meist „nackt“. Wir dürfen einen riesigen Walnussbaum hinter der Scheune und eine alte Linde im Hof bewundern. Die Streuobstwiese im Garten und der wunderschöne Ausblick im hintersten Teil des Grundstücks verzaubert uns immer aufs neue.

Mit dem Kauf eines alten Bauernhauses, welches nicht mehr bewohnt ist, reduzieren wir den Leerstand der Häuser auf dem Land. Außerdem sind wir sehr daran interessiert das baukulturelle Gebäude zu erhalten.

Nun halten wir endlich die Schlüssel in den Händen und wir sind glücklich diesen Weg eingeschlagen zu haben. Wir wissen, dass es eine anstrengende Zeit voller Arbeit und Probleme werden wird, aber umso schöner werden die Momente der Erfolge sein.

2 Gedanken zu „Warum ein Bauernhaus von 1840?

  1. Wow, das sieht wirklich toll aus. Ich finde ja, wenn bei so einem Bauernhaus im Thurgau oder wo auch immer der Grundriss stimmt, dann kann man daraus schon was machen, selbst wenn eine Renovierung notwendig ist.

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